Heute berichte ich aus meinem Praktikumsalltag. Luna und Marvin haben euch bereits vor ein paar Monaten vom Leben als Azubi berichtet.
Raus aus der Schule, rein ins Praktikum
Am ungewohntesten war für mich der geregelte Alltag. Die Freistunden in der Schulzeit und unregelmäßigen Stunden haben keinen festen Tagesrhythmus zugelassen. Seit ich hier angekommen bin, habe ich beim Aufstehen eine innere Uhr und auch der gerne mal mitgenommene Mittagsschlaf muss ausfallen. Dafür fällt mir frühes Aufstehen leichter, weil mir das was ich mache Spaß macht.
Der äußere Rahmen
Während der Schule habe ich immer schon gerne und viel nebenbei gearbeitet und habe somit auch schon etwas Geld verdient. An den Finanzen hat sich also nicht so viel geändert. Für das Praktikum brauchte ich aber zum Beispiel ein Auto. Der Weg aus meinem Dorf nach Willich ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln leider endlos und so hat sich meine Mobilität schon ziemlich verändert. Leider nehme ich das Auto dadurch auch häufiger für kleine Erledigungen Zuhause, statt das Fahrrad. Toll ist, dass man viele neue Leute kennenlernt, mit denen man viel gemeinsam hat, denn hätte man nicht ähnliche Interessen, würde man sich kaum für den gleichen Job interessieren. So manches Mal kommt es auch vor, dass aus Kollegen Freunde werden.
Freizeit
Ich hatte nur Hobbys, die in die Abendstunden fallen oder verlegbar waren und so musste ich auf nichts verzichten. Was sich wirklich verändert hat ist das Freunde treffen. Ich habe in der Schulzeit viele Nachmittage mit Freunden verbracht, dass geht jetzt nicht mehr. Da meine Freunde allerdings auch alle einen neuen Lebensabschnitt begonnen haben, könnten auch sie es meist nicht mehr möglich machen.
Urlaub
Das Urlaubsgefühl ist ein ganz anderes. Vor den Ferien war in der Schule meist die letzten zwei Wochen nichts mehr los und dann 6 Wochen Ferien, um dann langsam wieder in den Schulalltag zu starten. Klar ist es schön viel Zeit zu haben, aber mir war es zu viel auf einmal. Ich finde man genießt die Zeit der freien Tage jetzt wo sie begrenzt ist deutlich mehr und ich nutze die Tage auch mehr. Das ich die Tage legen kann wie ich sie brauche, ist für mich persönlich eine riesige Erleichterung.
Was ich im letzten Jahr häufig machen musste, waren Vorurteile über Praktika zu beseitigen. Vom Mädchen für alles, bis hin zu: „Du hast also noch keine Pläne für die Zukunft?“, habe ich alles gehört und war erstaunt, dass eine so gute Sache wie mein Praktikum, so viele Vorurteile mit sich trägt.
Eure Hannah