8 Tipps zum Filmen in Cinema-Optik

Filmen mit Cinema-Optik

In diesem Beitrag befassen wir uns mit dem Thema „Filmen mit Cinema-Optik“. Was bedeutet das genau? Ziel ist, mit verschie­denen Eigen­schaften des Filmens die klas­si­sche Kino­film-Optik zu errei­chen. Das bringt Ihrem Film Span­nung und Emotionen.

Heut­zu­tage ist durch die Film­funk­tion der Spie­gel­re­flex­ka­meras sowie durch spie­gel­lose Kameras mit Wech­sel­ob­jek­tiven und tech­ni­schen Eigen­schaften verhält­nis­mäßig kosten­günstig die Cinema-Optik zu erzielen. Um dies zu errei­chen, haben wir hier für Sie einige Tipps zusammengestellt.

1. Filmseitenverhältnis

Das typi­sche bekannte Kino­film-Seiten­ver­hältnis nennt sich anamo­r­phes Format mit beispiel­weise von Cine­ma­scope einge­setztem Seiten­ver­hältnis von 2,35:1. Also ein sehr breites flaches Bild, das der mensch­li­chen Wahr­neh­mung näher­kommt. Da das heutige Seiten­ver­hältnis meist das 16:9‑Format hat, gibt es dazu folgende Abhilfe: Um die Kino­optik zu errei­chen, können Sie die schwarzen Balken oben und unten einsetzen. Somit haben Sie trotz des 16:9‑Formats ein brei­teres Bild für den sicht­baren Bereich des Films.

Tipp: Da Sie höchst­wahr­schein­lich mit 16:9‑Format filmen, müssen Sie den schma­leren Ausschnitt bedenken. Den oberen und unteren Bereich des Films müssen Sie wegdenken, da Sie diesen Bereich später mit den schwarzen Balken ersetzen.

2. Bildrate

Hiermit defi­nieren wir, wie viele Bilder pro Sekunde bei dem Film durch­laufen sollen. Auch wenn Sie es der Bild­rate nicht ansehen, spielt es für die Kino­optik eine wich­tige Rolle. Man sagt, dass bei 24 Bildern pro Sekunde die einzelnen Bilder nicht mehr zu erkennen sind und als fort­lau­fende Bewe­gung wahr­ge­nommen werden. Durch die nied­rige Bild­rate von 24 Bildern pro Sekunde werden schnelle Bewe­gungen oder Kame­ra­schwenks unscharf. Diese Bewe­gungs­un­schärfe gibt der Kino­optik die beste Wirkung.

Tipp: Verwenden Sie, um eine natür­liche Wirkung zu erhalten, eine doppelte Verschluss­zeit. Das wäre bei 24 Bildern pro Sekunde eine opti­male Verschluss­zeit von 1/​50 Sekunde.

3. Color Grading

Obwohl die Kino­filme farbig sind, unter­scheidet sich die Farb­wie­der­gabe von den allge­meinen Farben der heutigen Digi­tal­ka­meras. Oftmals wird bei modernen Kameras stan­dard­mäßig der Kontrast erhöht, damit die Bilder und Filme knal­lige Farben haben. Um im Kino eine bestimmte Stim­mung zu erzeugen, wird Color Grading in der Nach­be­ar­bei­tung ange­wendet. In vielen Fällen haben die Farben bei Kino­filmen einen bestimmten Farb­stich, zum Beispiel braune Töne, um die Wirkung von Vergan­gen­heit zu erzeugen, oder blaue Töne, um Span­nung zu erzeugen.

Color Grading

Tipp: Verwenden Sie beim Filmen ein flaches Farb­profil mit wenig Kontrast. Dadurch haben sie in den Schat­ten­be­rei­chen und hellen Berei­chen mehr Details, weil die Bereiche nicht ausge­brannt sind. Zudem ist es immer besser, etwas dunkler zu filmen und in der Nach­be­ar­bei­tung aufzu­hellen. Bei einer Über­be­lich­tung, wo z.B. der Himmel zu hell ist und nur noch weiße Flächen beinhaltet, lassen sich die Details dieser Bereiche nicht mehr retten.

4. Hintergrundunschärfe (Bokeh)

Durch die Wech­sel­ob­jektiv-Digi­tal­ka­meras haben wir die Möglich­keit, eine Bild­un­schärfe zu reali­sieren, wie sie früher nur in der kommer­zi­ellen Film­technik reali­sierbar war. Das war damals kosten­in­tensiv und nur mit profes­sio­nellen Kameras möglich. Durch licht­starke Objek­tive der neuen Digi­tal­ka­meras können wir Hinter­grund­un­schärfe erstellen, wo z.B. eine Person scharf abge­bildet wird und der Hinter­grund unscharf bleibt. Das erzeugt mehr Tiefe bei den Filmszenen.

Bokeh Effekt
Bokeh Effekt

Bei dem Bokeh geht es nicht um die Stärke der Unschärfe, sondern darum, wie die Unschär­fe­be­reiche darge­stellt werden. Vor allem helle Bereiche werden durch Ringe und Kreise unscharf dargestellt.

Tipp: Unschärfe lässt sich durch die Einstel­lung der Blende errei­chen. Je nied­riger der Blen­den­wert desto, mehr Tiefen­un­schärfe erhalten Sie.

5. Zeitlupeneffekt

Eine sehr schöne Wirkung für Kino­optik ist der Zeit­lu­pen­ef­fekt. Eine Verlang­sa­mung des Bildes in Kombi­na­tion mit lang­samer oder ruhiger Musik vermit­telt beinahe das Gefühl, als würde die Zeit lang­samer vergehen oder wir uns in der Vergan­gen­heit befinden.

Tipp: Hierbei können Sie, wenn Ihre Kamera es zulässt, mit einer höheren Bild­rate filmen. Im PAL Format können Sie zum Beispiel stan­dard­mäßig mit 50 Bildern pro Sekunde filmen. In der Nach­be­ar­bei­tung trimmen Sie die Szene auf 24 Bilder pro Sekunde. Weitaus neuere Kame­ra­mo­delle können sogar mit 120 Bildern pro Sekunde filmen. Verwenden Sie die hohe Bild­rate nur für Zeit­lu­pen­ef­fekte und behalten die Bild­rate für den Film von 24 Bildern pro Sekunde konstant bei.

6. Kamerafahrten und Bildstabilisierung

Ruhige Kamerafahrt mit Gimbal
Ruhige Kame­ra­fahrt mit Gimbal

Eine Kame­ra­fahrt kann eine stim­mungs­lose Szene span­nend machen. Sie können Bild­de­tails betonen oder auch eine gewisse Atmo­sphäre unter­stützen. Dazu sollten Sie, wenn Ihre Kamera es zulässt, die Bild­sta­bi­li­sie­rung verwenden. Dazu gibt es noch die Möglich­keit, mit verschie­denen Hilfs­mit­teln wie Steadi­cams oder Gimbals zu arbeiten. Die Tech­niken werden immer erschwing­li­cher und ausge­reifter. Ruhige Kame­ra­fahrten sind auch im Hobby- oder semi-profes­sio­nellen Bereich möglich.

Tipp: Wenn Sie eine Kame­ra­fahrt planen, vermeiden Sie an einer Stelle zu stehen und einen Kame­ra­schwenk zu machen. Versu­chen Sie das Haupt­ele­ment im Zentrum des Bildes zu halten und bewegen sich um dieses Objekt herum.

7. Cinematische Musik

Haben Sie schon mal eine Film­szene ohne Ton oder Musik gesehen? 50 % der gezielten Stim­mung geht dadurch verloren. Die Musik spielt eine große Rolle bei der Wirkung einer Film­szene. Setzen Sie daher, wenn möglich, immer Hinter­grund­musik ein. Je nachdem, welche Stim­mung Sie erzeugen möchten, können Sie die passende Musik einsetzen.

Tipp: Epische Musik verleiht dem Film die perfekte Stim­mung. Bitte beachten Sie das Urhe­ber­recht beim Einsetzen von fremder Musik.

8. Vorspann und Abspann

Nutzen Sie die Möglich­keit eines Vorspanns und Abspanns, um den Zuschauern Infor­ma­tionen zum Film zu geben. Beti­teln Sie zum Beispiel, von wem der Film ist, an welchen Orten gedreht wurde, wer im Film mitge­wirkt hat, wer die Musik kompo­niert hat oder auch wann der Film entstanden ist.

Tipp: Um die Kino­film-Optik beizu­be­halten, empfehlen wir mit schwarzem Hinter­grund und weißer Schrift zu arbeiten und dabei die Schrift­größe kleiner zu halten. Im Vor- und Abspann eines Filmes kann schon Hinter­grund­musik laufen.

Anbei einige Beispiele von Filmen, die mit Kinofilm-Optik gedreht wurden.

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Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Umset­zung Ihres ersten Kinofilmes.

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